Unser Ziel ist es, Wildtiere, insbesondere Rehkitze, während der Mahd, in Sicherheit zu bringen. Oft finden Wildtiere Schutz in hohen Gräsern und sind dort dann sehr gefährdet.

Schon viele Jahre bevor wir 2020 in die drohnenbasierende Jungwildrettung eingestiegen sind, haben sich Jäger, Landwirte und viele andere Tier- und Naturfreunde an der Suche nach Jungwild in Harrislee vor der Mahd beteiligt.

Zu diesen Aktionen kamen wir spontan zusammen und nutzten dabei die unzähligen Kontakte von der Hundeschule Retrieverpoint in Niehuus. Carsten und Jasna informierten von einem Tag auf den anderen über sämtliche Kanäle wie Newsletter, E-Mails, WhatsApp, Facebook usw. zu diesen spontanen Maßnahmen. Es war einfach überwältigend zu sehen, wie viele Menschen sich spontan an einem Ort zusammenfanden, ohne sich untereinander zu kennen, um sich für die Tiere im wahrsten Sinne des Wortes die Füße wund zu laufen. Bisher „funktionierte“ unsere Wildtierrettung auf genau diese Art und Weise: Wir bildeten eine Menschenkette und durchkämmten hektarweise das kniehohe Gras der zur Mahd vorgesehenen Wiesen auf der Suche nach Jungwild, um es noch rechtzeitig zu retten! Denn Jungwild verfügt noch über keinen Fluchtinstinkt, sondern verhält sich bei drohender Gefahr völlig regungslos oder versucht sich tiefer ins Gras zu ducken.

Es war ein bisschen wie die Nadel im Heuhaufen suchen, aber wir hatten immer wieder „Glück“ und konnten hier und da einige Jungtiere vor dem sicheren Tod retten. Ein großartiges Gefühl, dass uns weitersuchen ließ, obwohl wir alle schon längst müde und völlig erschöpft waren. Zwischendurch wurden wir mit Erfrischungen und Snacks vom Landwirt Hans-Heinrich Hansen wieder aufgepäppelt und dann ging es weiter…!

Einstieg in die drohnenbasierte Wildtierrettung …

Ende 2019 wurden die Jäger und Landwirte in Harrislee auf den Verein Kitzrettung Nord in Handewitt aufmerksam, der sich gegründet hatte, um in die Wildtierrettung mit der Drohne einzusteigen. Dort lernten wir ab dem Frühjahr 2020 bei der Kitzrettung Nord nicht nur den Umgang mit der Technik, sondern auch die Effektivität dieser Methode zu schätzen und retteten mit der Unterstützung des Handewitter Vereins über 30 Jungtieren in Harrislee das Leben. Danach stand fest: Das wollen wir auch in Zukunft so machen. Leider ist die Technik, hier insbesondere die Wärmebildkamera, unfassbar teuer, und uns war klar, dass wir einen gemeinnützigen Verein würden gründen müssen, um vor Ort Spenden und Zuschüsse erhalten zu können. Und so wurde aus dem zusammengewürfelten Haufen von Jägern, Landwirten und vielen Tier- und Naturfreunden in Harrislee der Verein Kitzrettung Harrislee e.V., der sich seither mit der großartigen finanziellen Unterstützung der Harrisleer Bürger, der Gemeinde Harrislee und der Raiffeisenbank Handewitt (Filiale Harrislee) für diese gute Sache einsetzt.